Donnerstag, 22. Januar 2009
Nicht nur ein verregneter stürmischer Tag ohne Angelrute auf der schönen Ostseeinsel Rügen rechtfertigt einen Abstecher in ein neues Museum. Das Ozeaneum. Es liegt direkt im alten Stralsunder Hafen und bietet der ganzen Familie einen spannenden Tag mit Fischen, Seevögeln und Walen. Kinder wie Erwachsene wird die Ökologie der Nordmeere interessant näher gebracht. Die interessante Architektur bietet immer wieder neue Einblicke. Einzig die Aquarien hätte ich mir noch etwas spektakulärer vorgestellt. Das kann das Meeresmuseum im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen besser. Wirklich interessierte Angler besuchen sowieso beide Bildungsstätten.
Donnerstag, 15. Januar 2009
Viele kleine Fließgewässer werden in der kommenden Angelsaison einen enttäuschenden Eindruck hinterlassen. Die Fänge werden ziemlich gering ausfallen, wie schon in der Saison 2006. Die kalten Temperaturen und eine komplette Eisbedeckung auf allen stehenden Gewässern lassen die Kormoranbestände auf die wenigen kleinen, nicht zugefrorenen Fließgewässer ausweichen. Die Schäden sind erheblich, egal ob ein strukturreicher Forellenbach oder ein strukturarmer Kanal befallen wird. Die Arbeit vieler Jahre ist wieder einmal zerstört. An natürlichen Gewässern ist der Beschuss die einzig wirksame Maßnahme um den Fraßdruck zu minimieren, sind die Erfahrungen vieler Gewässerbewirtschafter. Wie sieht es an euren Gewässern aus? Resigniert Ihr oder handelt Ihr?
Hintergrundwissen und Interessantes zum Kormoran findet Ihr auf diesen Links:
Wikipedia schreibt über den Kormoran... !
Bericht des WDR zum Kormoranmanagement... !
www.fischschutz-contra-kormoran-ev.de
Interessante Hintergründe zum Kormoran. www.bsh-natur.de
Dienstag, 13. Januar 2009
Ein frohes, gesundes und fischreiches neues Jahr wünsche ich allen Fisch-Freaks. Ein Vereinskamerad machte mich auf eine gute neue Kampagne aufmerksam; "Fish Green" von globalflyfishers.com . 10 leicht umzusetzende Punkte machen deutlich wie einfach "Grün" gefischt werden kann. In vielen Ländern fanden einzelne Punkte schon Eingang in Gesetzgebung und Fischereiordnung. So ist z. B. Blei als Beschwerung schon in vielen Bundesstaaten der USA verboten. Sie schonen unsere Gewässer und können ohne großen persönlichen Aufwand sofort von allen Anglern umgesetzt werden. Machst Du mit? Nachlesen könnt Ihr den kompletten Artikel HIER!#1 Pack Out Tippet #2 Pack Out Split Shot #3 Minimize Synthetics #4 Walk #5 Tread Lightly #6 Reuse bottles #7 Pack Out Ciggy Butts #8 Clean Equipment #9 Collect Trash #10 Educate
Dienstag, 23. September 2008
Wirklich neue und innovative Fliegenrollen werden nur noch selten vorgestellt. Wo sind sie hin die Tüftler und Bastler die neue Ideen umsetzen und den Fliegenrollenmarkt mir außergewöhnlichen Produkten bereichern? Ein neues Lochmustern in Käfig und Spule reißt niemanden mehr vom Hocker. Ingo Karwath schreibt in seinem Artikel „Faszination S-Handle“, im Fliegenfischen 6/2008 ziemlich treffend: „... als hätte ein betrunkener Schimpanse eine CNC-Fräse programmiert,....“.
Umso mehr freut es mich euch auf eine ziemlich außergewöhnliche, neue Konstruktion hinzuweisen. Ich kenne sie selbst nur von der Website aber was ich dort sah begeisterte mich augenblicklich. www.marcoflyreels.com
Montag, 18. August 2008
Hier findet Ihr einige Angelgeräte die ich verkaufen will/muss. Zugegeben einige exotische Ruten/Rollen sind dabei aber alle in gutem Zustand und extrem günstig zu haben. Fragen oder Angebote einfach per Mail an: mario (et) abenteuer-angeln.de.
- gebrauchte Fliegenrute SAGE DS Klasse 12, 9 # lang, 2-teilig, im Alu-Rohr VB € 100,00
- gebrauchte Fliegenrute Vision 3Zone, Klasse 7, 10 # lang, 3-teilig, im Rohr -VERKAUFT-
- gebrauchte hochwertige Lachs/Salzwassersrolle von Teton, Large Arbor, bis Schnurklasse 12, inkl. 300m Backing, VB € 120,00
- 10 Tage benutzte Lachsschnur Hardy Mach1, zweifarbig, Klasse 9, wenig gefischt VB € 45,00
- neue Fliegenrolle Leeda RimFly Kingsize 100, Schnurklasse 7-9 VB € 20,00
- ungetragene, einfache Angelweste, Gr. XL, olive VB € 10,00
- 2 einfache Fliegenbindestöcke, ideal für den Urlaub oder für Anfänger, unbenutzt VB je € 10,00 VERKAUFT!
Freitag, 25. Juli 2008
Nach einer längeren (Baby)-Pause melde ich mich auf Abenteuer-Fliegenfischen zurück. In regelmäßigen Abständen könnt Ihr an gewohnter Stelle, meine Meinung zum Abenteuer-Fliegenfischen lesen und mir sehr gerne Anregungen, Hinweise und Fragen stellen. Denkt bitte nicht, dass ich in den letzten Monaten nicht die Fliegenrute geschwungen habe. Einige Hechte fielen im Frühjahr auf meine Hechtstreamer herein. Keine Riesen, der übliche Durchschnitts 55iger. Empfehlen möchte ich Euch die Dahme-Strecke zuwischen Märkisch Buchholz und der Einmündung in den Streganzer See. Im Frühjahr/Herbst ist das Revier ruhig und ziemlich abwechslungsreich zu begehen. Hechte und Zander sind zu erbeuten, Rapfen, Alande, Barsche und Welse gibt es auch in dieser DAV-Strecke. Stipper und Spinnangler fischen meist an den gut zugänglichen Bereichen. Meine Maifliegentage waren wie in jedem Jahr sehr lehrreich. Eine 43 cm lange Bachforelle war mein größter Fisch, gefangen im letzten Licht des Tages, mit einem Spent, nachdem er schon von mehreren Fliegenfischern vergeblich vorher bearbeitet wurde. Ein Tag am Unterlauf der Dosse zwischen Brunn und Teetz ließ mich besser verstehen warum die größten Bachforellen der Dosse dort im Unterlauf gefangen werden.. Die größte Dosse-Bachforelle, von der ich hörte, wurde im Mai diesen Jahres weit im Unterlauf der Dosse mit die Fliegenrute gefangen. Sie hatte stattliche 65 cm und 3084 g. Herzlichen Glückwunsch Lutz! Den Juni erlebte ich, gemeinsam mit meinen Frauen, stürmisch und kalt im schönen Norwegen. Wir fuhren von Bergen bis hoch an die Gaula um das Land besser kennen zu lernen. Unbeschreiblich schöne Landschaften , malerische Fjorde und steile Bergstraßen ließen das ungemütliche Wetter vergessen. Unsere Route führte uns an einigen bekannten Lachsflüssen vorbei.. Probiert habe ich die Driva und die Gaula und teilte den Frust des Lachsangelns mit vielen Gleichgesinnten. Ohne Fischkontakt aber mit vielen springenden Lachsen verbrachte ich zwei Nächte mit netten Anglern aus Norwegen und Schottland. Die Schotten fischen zu viert schon 12 erfolglose Tage an der Gaula und hofften in den letzten 48 Stunden noch den erlösenden Ruck in der Schnur zu verspüren. Wir sind bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt weiter Richtung Süden an die Glomma gefahren. Auf dem Hummelfjell-Campingplatz haben wir zwischen Os und Tolga eine 2-tägige Rast eingelegt. Die Glomma ist in diesem Bereich gut für einen 3-wöchigen Angelurlaub, wie es Vereinskamerad Thomas in diesem Jahr dort gemacht hat. Bilder und Infos von Ihm findet Ihr HIER! Trotz des widrigen Wetters konnte ich dort ein paar Äschen erbeuten. Die letzte kurze Nacht verbrachten wir am Tyrifjord / Steinsfjord. Eines der besten Hechtreviere Norwegens und gut für einen längeren Angelurlaub. Ein so großes und fischereilich sehr abwechslungsreiches Land wie Norwegen benötigt mehr Zeit als ein dreiwöchiger Familienurlaub bietet. Ich komme garantiert wieder um einige Gewässer auszuprobieren. Lieber Peter! Vielen Dank für Deine freundliche Unterstützung und generöse Hilfe durch Bergen-Aktiv. Peter Opitz ist ein alter Vereinskamerad, der vor 5 Jahren nach Norwegen ausgewandert ist. Er arbeitet jetzt bei Bergen Aktiv AS, dem besten Angelladen im Großraum Bergen. Du erhälst bei Bergen Aktiv, die neuesten Informationen, die besten Fliegen, tolles Bindematerial und die neuesten Angelgeräte; in deutsch, englisch und norwegisch... Natürlich gibt es auch für das Meeresangeln jedwedes Zubehör. Demnächst werden zwei ziemlich schicke Häuser direkt am Meer vermietet. Ein Ort der Ziemlich gut geeignet ist, um mit der Fliegenrute Pollak, Dorsch, Meerforellen und Co nachzustellen. Bergen Aktiv AS Selger Avd. Åsane Mobil: (+47) 924 62 857 Tel: (+47) 55198620 Fax: (+47) 55198622 Mail: post@bergenaktiv.no www.bergenaktiv.no
Montag, 8. Oktober 2007
Unsere, nun fünfte Lachstour an den Mandalelva nach Südnorwegen stand in diesem Jahr unter keinem günstigen Stern. Die Statistik zeigte einen ca. 70 % igen Rückgang der Vorjahresfangergebnisse und das konstant über alle Wochen verteilt. Nur ein Wunder konnte unsere 36. Kalenderwoche noch retten. Meldungen über ein extremes Hochwasser in der 34. Woche ließen mich wieder neuen Mut schöpfen. Viel Wasser bringt auch frische Fische in den Fluss. Auf diese Chance hoffte unsere 8-köpfige Gruppe. Alfred, Uli, Andreas, Reiner, Mirko, Dirk und ich konnten schon einige Erfahrungen am Lachswasser sammeln, einzig Thomas kam zum ersten Mal mit nach Norwegen. Hoch motiviert fischten wir noch drei Stunden am Samstagabend, unserem Ankunftstag. Ohne jeglichen Fischkontakte ließen wir auch den Sonntag ausklingen. Am Montag brachte Mirko einen Grils zur Unterkunft. Der Bann war gebrochen. Als Dirk noch zwei weitere jener Einseewinterfische präsentierte wurde die Stimmung der Gruppe schon fast euphorisch. Jede Drift konnte jetzt den erhofften Anbiss bringen. Am Abend dann ein Ruck in meiner Schnur, Anhieb und der erste Fisch hing an meiner Fliege. Eine Meerforelle. Meerforellen werden im Mandal eher in bescheidenen Größen geangelt. Mit 50 cm sind sie schon fast kapital, selten stehen größere Meerforellen in der Fangstatistik.
Am Dienstagmorgen wanderte ich einige Kilometer den Fluss stromauf um meine Lachsfliegen an mir vertrauten Pools zu wässern. Stromab fischend suchte ich alle mir bekannten Standplätze ab. An vielen Pools zeigten sich Lachse an der Wasseroberfläche, wenn auch nicht so zahlreich wie in den Vorjahren. Das machte mir Mut und motivierte mich noch konzentrierter zu fischen. Gegen 15:45 Uhr wurde meine Leine plötzlich stramm, ich hob die Rute an, unverkennbar hing ein guter Lachs an meiner Fliege. Ich stand am Ende einer schnellen Rausche auf einem glatten, fußballgroßen Stein bis zur Hüfte im Wasser. Vor mir wurde das Wasser deutlich tiefer. Jetzt musste ich nur die Ruhe bewahren, den Lachs nicht zu stark forcieren und ihn an dieser Stelle ausdrillen. Stromab konnte ich ihm nicht folgen da dort der Fluss schnell tiefer wird. An meiner 9er Guideline Zweihandrute fühlte er sich ziemlich schwer an. Ohne eine wirkliche Flucht stellte er sich ca. 5 m vor mir an den Grund und nutzte seine schiere Masse um dem Druck der Rute zu trotzen.
Mein Standort war für eine Landung denkbar ungeeignet und der an meiner Hüfte baumelnde Watstock konnte in der Endphase des Drills sehr hinderlich sein. Ich würde ihn jedoch benötigen um gefahrlos ans Ufer zu waten. Dort, im flachen Wasser würde ich einen sicheren Stand finden um den Lachs sicher zu landen. Nach 15 Minuten wurde der Fisch merklich ruhiger. Ich watete vorsichtig ans flache Ufer, entledigte mich des Watstockes und versuchte nach weiteren langen Minuten einen ersten Versuch, den Lachs ins Flachwasser zu dirigieren. Nur nicht zu viel Druck; eine panische Flucht des Fisches und das dünne 0,26er Fluocarbon-Vorfach könnte reißen oder der kleine 9er Zwillingshaken ausreißen. Beim zweiten Landungsversuch lag der wuchtige Fisch um 16:10 Uhr im Kescher und einen Wimpernschlag später im Ufergras. Die Waage hielt bei 5,5 kg an, am Mandal ein schöner Lachs, mein Zweitgrößter. Dirk kann am Abend noch einen weiteren Lachs vorweisen, 4 kg schwer ein herrlicher Fisch.
Der erste Lachs einer Woche ist für mich immer der schönste Fisch. Er nimmt die Spannung aus meiner Seele und lässt mich entspannter Fischen. Nach 2 ½ Tagen hatte unsere Gruppe nun schon 5 Lachse gefangen, dieses Ergebnis ließ auf weitere Fische in dieser Woche hoffen. In den letzten vier Jahren hatte ich das große Glück nie ohne Lachs vom Mandal zurück zu fahren. 14 Lachse konnte ich landen und 4 Lachse habe ich im Drill verloren. Dabei habe ich ausschließlich die Zone 3 befischt und mich auf mir bekannte Lachsstandplätze konzentriert. Dieser Erfahrungsschatz bietet genug Chancen um in den restlichen 3 ½ Tage noch einen Lachs auf die Schuppen legen zu können.
Wir fischten am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und am Samstagvormittag bei schönstem Sonnenwetter und niedrigem Wasserstand. Kleine Fliegen, große Fliegen, bunte Fliegen und auch ganz unscheinbare Muster wurden den Fischen präsentiert. Die Fische ignorierten bis auf zwei kurze Ausnahmen unsere Versuche einen Lachs mit der Fliegenrute zu fangen. Dirk und Reiner hatten kurze Kontakte zu guten Lachsen. Beide Fische gingen nach spektakulären Aktionen leider wieder verloren. Ich hatte in den restlichen Tagen keinen weiteren Kontakt und auch bei anderen Anglern konnte ich keinen Fang beobachten.
Die 36. Kalenderwoche war nach der Mandal - Fangstatistik eine der schlechtesten im Jahr 2007. Eine schlechte Lachssaison verlangt viel von den Anglern; Glück, Durchhaltevermögen, Selbstmotivation und den eisernen Willen, trotz der geringen Chancen auf einen Lachs, weiter zu Fischen.
Kein Küstenangler würde ein zweites mal nach Norwegen fahren wenn er nicht einen einzigen Fisch in 7 Tagen landen könnte. Freund Alfred hatte in diesem Jahr 3 Wochen am Mandal gefischt und sowohl im Frühsommer als auch im Herbst keinen Lachs gefangen. Im nächsten Jahr wird er garantiert wieder am Mandal seine Lachsfliegen auswerfen und keine Chance unversucht lassen einen dieser großartigen Fische zu landen. Thomas, unser einziger Lachsneuling will noch unbedingt einen Zweihandwurfkurs belegen und dann im nächsten Jahr bestens gerüstet wieder anzutreten. Ich freue mich schon heute auf unseren Lachs - Angelurlaub im Jahr 2008.
Petri Heil Mario Mücke
Fotos: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 9 Mario Mücke
Foto: 8 Andreas Schumacher
Donnerstag, 30. August 2007
Übrigens, kennst du die Angel-Kolumne "Von der Rolle" von Horst Köder? Sie erscheint regelmäßig in der Spiegel Online Ausgabe. Sollte Angler/in gelesen haben.
Wustest du, dass mein Fliegenfischerverein jetzt einen Fanshop hat Fario e.V. Fanshop. Unbedingt mal reinschauen.
Angelkarten Online kaufen, wird hier in Deutschland wohl nie möglich sein. In Dänemark schon, guckst du hier dagkort.dk und den Jahresfischereischein gibt es hier fisketegn.dk
Aufgeschnappt vom Webmaster
Meine Lieblingstrockenfliege für den Sommer hier in Brandenburg ist ein einfach zu bindendes aber nur selten genutztes Muster aus den USA. Die amerikanischen Schreibweise, Chernobyl, Tschernobyl oder Chernobyl Ant für diese Trockenfliege hat sich auch hier in Deutschland dafür eingebürgert. Mein erstes Muster bekam ich am South Fork of the Snake, einem großen Forellenfluss in Idaho geschenkt und fing dort mit diesem Ungetüm einige schöne Cutthroat Forellen. Hier im Brandenburgischen konnte ich damit schon Barsche, Döbel, Rapfen und Bachforellen überlisten. Bei meinen letzten Pirschgängen zeigte sich das Muster von seiner besten Seite. Im kleinen Wiesenbach konnten viele Döbel meinem Angebot nicht wiederstehen. Wenn in diesem Sommer auch kein großer Döbel auf meine Tschernobyl herein fiel, wurde ich doch mit vielen kleineren Döbeln belohnt.
Eine Bindeanleitung spare ich mir, selbst ein Anfänger wird sich die Bindeanleitung abschauen können. Wenn nicht meldet euch und ich werde eine Bindeanleitung hier in mein Blog stellen. Ihr benötigt verschieden farbige Foamplatten, Gummibeine und einen Fliegenhaken der Größe 8, 6 oder 4. Die Farbe des Foams spielt keine Rolle, wenn ihr die Fliege gut sehen könnt um so besser.
Der Trick besteht eher in der Anbietetechnik. Eine Chernobyl wird meist bewegt angeboten. Mit kurzen Zupfern an der Fliegenschnur wird der Fliege Leben eingehaucht. Dabei sollte die Fliege eine kleine Welle auf der Wasseroberfläche vor sich her schieben. Dann wird sie wieder einige Dezimeter mit der Strömung treiben gelassen und dann wieder ein paar kurze Zupfer. Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache die Fliege wirk sehr lebendig. Nicht nur die von der furchenden Fliege erzeugte Druckwelle, auch die beweglichen Gummibeine erzeugen Reize, denen sich kaum ein Fisch entziehen kann. Oft erfolgt der Biss sehr vehement, jedoch solltet ihr nicht zu schnell anschlagen. So ein Brocken von Fliege muss erst einmal eingesaut werden.
Ideale Stellen sind überhängende Ufer, Krautlücken und Passagen unterhalb von Wiesen und Weiden. Dort wird hin und wieder ein Grashüpfer ins Wasser verblasen und diesen großen Ködern ähnelt eine Tschernobyl noch am meisten.
      
Petri Heil
Mario Mücke
Samstag, 28. Juli 2007
In den letzten Wochen bin ich leider nicht zum Fischen gekommen. Unser Paulina verlangt nach sehr viel Zuwendung und die soll das Baby auch erhalten. Inzwischen ist sie nun schon 7 Wochen alt und macht uns sehr viel Freude. Auf diesem Wege möchten wir uns nochmals für die vielen Glückwünsche zur Geburt unserer Tochter bedanken.
In diesen fischlosen Tagen habe ich einige neuen Fliegen für meinen Lachstrip im September gebunden, dazu demnächst mehr hier im Blog. Einige Trainingseinheiten absolvierte ich mit der Zweihandrute bei unserem regelmäßigen After Work Fly Casting am Dienstag. Übrigens sind alle Fliegenfischer herzlich dazu eingeladen.
 Wir treffen uns in lockerer Runde an jedem Dienstag, wenn das Wetter passt, gegen 18:00 Uhr am Brunnen im Invalidenpark, Scharnhorststraße Ecke Invalidenstraße, direkt gegenüber der Charite in 10115 Berlin. Mit der Buslinie 147 und 245 (Haltestelle Invalidenpark) gut zu erreichen. Übrigens, WIR sind die Fliegenfischer des Fario e.V.
Sehen wir uns am kommenden Dienstag? Rückfragen gern unter 0171 4286437.
Petri Heil Mario
Freitag, 22. Juni 2007
Der Flaschenhals der Elbe ist der Hamburger Hafen. Dort müssen alle Wandersalmoniden durch, wenn sie ihre Laichgewässer in Sachsen und Brandenburg erreichen möchten. Unsere Anstrengungen zur Wiedereinbürgerung der Wanderfische in Brandenburg und Sachsen verpuffen, wenn Lachs und Meerforelle das Sauerstoffloch des Hamburger Hafens nicht passieren können. Leider wird das bekannte Umweltproblem, das durch übermäßiges ausbaggern der Elbe im Hafengebiet entstanden ist, vom Hamburger Umweltsenator Axel Gedaschko (CDU) negiert und klein geredet. Im Hamburger Abendblatt sagte er dazu
>>> Hamburger Abendblatt
Der bekannte und immer wieder gern gehörte Referent zu praxisnahen, von aktiven Bürgern durchführbaren Lebensraumverbesserungen in Fließgewässern, Dr. Ludwig Tent hat eine ganz andere Meinung zu dieser Problematik, die als Leserbrief in den "Harburger Anzeigen und Nachrichten" abgedruckt wurde.
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Informationen zur Elbe, insbesondere die von "offizieller" Seite, sind mehr als schief. Meine Diplom- und Dr.-Arbeit habe ich im Hamburger Hafenbereich noch "in den schlechten Abwasserjahren" geschrieben und sowohl die Verbesserungen als auch die Verschlechterungen danach verfolgt. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meinen folgenden Leserbrief veröffentlichen würden:
„Die Elbe bei Hamburg – besser und schlechter zugleich“, so etwa hieße die treffende Aussage zur derzeitigen Realität. Niemand zweifelt die Erfolge der Abwasserreinigungsanstrengungen der letzten vier Jahrzehnte an. Wir alle haben die weiteren Verbesserungen seit 1989 erlebt, als schlagartig die Giftbelastung durch die DDR-Industrie weitgehend entfiel.
Die neunziger Jahre haben fast unvorstellbare Verbesserungen des früher so überstrapazierten Stroms gebracht. Insbesondere die Wanderfische wie Meerforellen wiesen dies nach. Die heute gern zitierten „Algen als Problem für den Sauerstoffhaushalt“ prägten bereits in diesen verbesserten Jahren die Elbe wie in der heutigen Zeit. Allerdings blieb die Elbe auch in den 1990ern ein sorgsam zu pflegender Patient – weit entfernt in vielen Fällen von Gewässergütezielen.
Seit 1999/2000 aber zeigen genau diese Fische als Bioindikatoren erhebliche Verschlechterungen, für die es als neue Ursachen einzig und allein die Elbvertiefung kurz vor der Jahrtausendwende und zusätzlich den Verlust der letzten Hamburg-nahen „Elbe-Lunge“ Mühlenberger Loch gibt. Auch die online zugänglichen Daten des Hamburger Wassergütemessnetzes weisen diese Verschlechterung übrigens nach. Wer hierzu Konkreteres wissen möchte, kann sich gern an mich wenden.
Übrigens: Wenn denn die Algen so wichtig und schädlich wären (für die Nordsee ist die Nährstoffbelastung der Elbe in der Tat ein Problem) – warum werden dann 3 Jahrzehnte Nichthandeln nicht endlich von zielgerichteter Aktivität abgelöst? Die Landwirtschaft erhält so hohe Subventionen, dass der Steuerzahler endlich einen Qualitätsschub im Sinn konsequenter Emissionsminderung erwarten kann. Dies betrifft sowohl die überhöhten Stickstoff- als auch Phosphatverluste Richtung Grundwasser und Gewässer. Eine entsprechende Emissionsminderung für sauerstoffzehrende Stoffe erzielte letztlich die Erfolge im Abwasserbereich.
Dr. Ludwig Tent, Buchenweg 11, 21255 Tostedt
Freundlich grüßt Ludwig Tent
Hier findet ihr viele interessante Hinweise zur Verbesserung der Lebensräume in und an kleinen Fliessgewässern: >>> Lebendige Bäche und Flüsse
Dienstag, 12. Juni 2007
 Vor 9 Tagen war ich das letzte Mal an der Dosse und besuchte einen Abschnitt, dem ich noch nie einen Besuch abgestattet hatte. Ziemlich im Mittellauf gelegen, in der Mischwasserstrecke bei Teetz, wollte ich mein Glück versuchen. Hier wurde im letzten Winter ein altes Wehr abgerissen und eine Sohlgleite angelegt. Zudem gibt es einige Kurven, lockeren Baumbestand und eine ziemlich flotte Strömung. Dank Google Earth konnte ich mir einen Überblick über den Gewässerlauf verschaffen und eine Taktik überlegen. Jetzt, zum Ende der Maifliegenzeit, erhoffte ich mir weiter flussabwärts noch einen Schlupf der einige Bachforellen an die Oberfläche lockt. In Teetz überquert eine Brücke die Dosse und gleich unterhalb davon ist ein interessanter Pool. Einige Maifliegenspinner sind hier schon über dem Wasser, jedoch zu wenig um am frühen Nachmittag ein Steigen auszulösen. Dem rechten Ufer folgend wende ich mich stromauf. Am zurückgebauten Wehr fange ich eine schöne 35er Bachforelle auf eine meiner selbst gebundenen Extended-Body-Maifliege. Sie wird an diesem Nachmittag meine einzige „Trockene“ Bachforelle bleiben. Noch sind viel zu wenige Maifliegen am Wasser. Duns sind keine auszumachen und Spinner werden erst in den letzten Abendstunden über dem Wasser sein. In der Zwischenzeit biete ich in der neuen Sohlgleite einen kleinen Streamer an und fange dort zu meiner Überraschung drei Bachforellen und einen Döbel. Ich freue mich riesig denn im vorletzten Winter haben die Kormorane an der Dosse ganze Arbeit geleistet. Bei Kontrollbefischungen mit dem E-Gerät waren in Teetz und Fretzdorf an den Sohlgleiten fast keine Fische mehr nachweisbar. Die Forellen sind nicht groß aber hier wurden nie Bachforellen besetzt. Sie sind aus den Salmonidenstrecken im Oberlauf zugewandert und fühlen sich im schnellen, sauerstoffreichen Wasser der Sohlgleite sehr wohl. Ein guter Grund für die Verantwortlichen vom Anglerverband hier eine Sperrstrecke einzurichten um die wertvollen Salmoniden zu schützen.
Das Trockenfliegenfischen ist für mich die reizvollste Art Forellen zu angeln aber unsere nahrungsreichen Tieflandforellenbäche lassen diese Technik selten erfolgreich einsetzen. Das ganze lange Jahr mästen sich Forellen unter der Wasseroberfläche, an den massenhaft vorkommenden aquatischen Insektenlarven. Bachflohkrebse, Libellenlarven, Köcherfliegenlarven, Maifliegenlarven und Kleinfische kommen in unglaublichen Massen vor und werden von den Fischen der Tieflandbäche bevorzugt. Nur selten nehmen sie daher Insekten von der Wasseroberfläche.
Leider kann ich nicht bis in die beginnende Nacht fischen, trotzdem fahre ich an die Dosse Sohlgleite unterhalb der Autobahn. Nach dem Rückbau des alten Wehres ist hier 2006 eine lange Sohlgleite mit einem Kieslaichplatz entstanden. Für den strukturarmen Abschnitt stellt der Laichplatz eine wichtige Aufwertung dar. Gerade jetzt in der wärmeren Jahreszeit sollten sich Forellen hier eingestellt haben. Zuerst suche ich die Gleite mit einem kleinen Streamer ab. An langer Schnur fische ich Meter für Meter quer stromab, leider vergeblich. Dann entdecke ich einige Fische direkt am Kopf der Gleite. Ziemlich Regelmäßig nehmen sie die abtreibenden Spinner aus dem Oberflächenfilm. Ein kleiner Ring verspricht einen guten Fisch. Zuerst beobachte ich wo und wie er die Fliegen nimmt. Ich merke mir genau seinen Standplatz und werfe ihn vorsichtig an. Drei Mal landet meine Maifliege genau im richtigen Fenster und wird ignoriert. Ich warte eine ¼ Stunde und der Fisch fängt wieder an Maifliegen aus dem Oberflächenfilm zu nehmen. Mit einer neuen Fliege versuche ich ihn nun zu überlisten aber anscheinend kennt er alle künstlichen Maifliegen und ist nicht mehr anzusprechen. Zum Ende der Maifliegenzeit, wenn die Bachforellen ihre Erfahrungen gemacht haben, ist ein solches Verhalten des öfteren zu beobachten. Zuvor eifrig steigende Forellen stellen nach dem Anwerfen sofort alle Aktivitäten ein. Um diese heiklen Fische dennoch an den Haken zu bekommen muss der Angler entweder großes Glück haben oder seine gewohnte Technik/Taktik umstellen. Sehr häufig werden Forellen stromauf oder quer rüber befischt. Diese Technik hat den Nachteil, dass der Fisch zuerst das Vorfach und dann die Fliege sieht. Empfehlenswerter ist ein Wurf stromab. Die Forelle sieht hier zuerst die Fliege und erst danach das Vorfach. Mit etwas Glück wird sie arglos nach der Kunstfliege steigen. Mit zunehmender Dunkelheit werden Forellen immer unvorsichtiger. Im letzten Licht des Tages verlieren selbst große Bachforellen ihre Scheu und werden dann von ausdauernden Anglern erbeutet.
In diesem Frühjahr war meine größte Bachforelle 45 cm lang. An einem schönen Maitag fing ich sie auf eine Maifliegenimitation. An den anderen 5 Angeltagen in diesem Mai fing ich noch einige schöne Bachforellen aber einen Fisch über 50 cm hatte ich nicht unter meiner Fliege. Etwas mehr Glück hatte einer meiner ältesten Fliegenfischerfreunde - Sven. Sein Prachtfisch maß 58 cm. Herzlichen Glückwunsch!
Petri Heil Mario Mücke
  
Samstag, 26. Mai 2007
 Die Maifliegenzeit ist für mich die schönste Zeit am Forellenbach. Diese Wochen zwischen Frühling und Sommer, mit ihren langen Abenden und den Massenschlüpfen der Maifliegen ziehen mich in jedem Jahr raus an die Gewässer Brandenburgs. Jetzt sind die Chancen auf einen erfolgreichen Angeltag besonders groß. Die Bachforellen schlagen sich die Bäuche mit Maifliegen voll und sind jetzt gut mit der Trockenfliegen anzusprechen. Zwischen Fläming und Prignitz gibt es einige Forellenbäche mit durchaus guten Bachforellenpopulationen aber mit der Trockenfliege sind sie nur selten an die Oberfläche zu locken. Viel zu groß ist das Nahrungsangebot das ihnen versteckt in ihrem Einstand vors Maul treibt. Bachflohkrebse, Libellenlarven und Köcherfliegenlarven driften mit dem Strom und sind immer verfügbar. Die einzige Ausnahme ist eben die Maifliegenzeit mit der Massenemergenz von Ephemera danica und Ephemera vulgata.
Was habt ihr in der Maifliegenzeit erlebt? Ihr wollt eure Fragen, Erfahrungen oder Erlebnisse los werden? Mit der "Kommentare"-Funktion habt ihr die Möglichkeit dazu.
Petri Heil Mario
Sonntag, 20. Mai 2007
Trotz der Vorzeichen wollte ich mit einigen Freunden in der ersten Maiwoche nach Rügen fahren. Wegen des extrem milden Winters und einer vom Wetterdienst vorhergesagten sehr sonnigen Woche waren meine Hoffnung auf eine gute Hechtangelei auf ein sehr bescheidenes Maß geschrumpft. In diesem Jahr waren die Heringe und Hornhechte ca. 14 Tage früher als in voran gegangenen Jahren in den Gewässern um Rügen zu beobachten. Wie auch immer; mit der Fliegenrute lassen sich immer einige Fische überlisten.
Am 1. Mai fischten wir zu fünft, wie immer watend, vor der Halbinsel Liddow. Bis zum späten Abend hatten zumindest vier Fliegenfischer ca. 20 Hechte an der Fliege. Keine Riesen aber an der 7er Fliegenrute macht der Fang eines 60cm Hechts viel Spaß. Wolfdieters Spinnrute hatte nicht viel zu tun, was seiner guten Laune keinen Abbruch tat. Das Wasser war relativ trüb und die Sonne brannte, wie auch in den nächsten 5 Tagen, ohne eine Wolke auf uns nieder.
Am 2. Mai fischten wir bis 15:00 Uhr an den Banzelwitzer Bergen. Nach der ersten Stunde krümmt sich Svens 9er Loomis-Rute zu einem Halbkreis und ein schöner 92cm langer Hecht wird schonend mit der Hand gelandet. Ein solcher Fisch motiviert das Team, doch in den nächsten Stunden werden nur vier kleinere Hechte gefangen. Auch hier ist das Wasser ziemlich trüb obwohl nur ein laues Lüftchen aus Nordost weht. Den Abend lassen wir am Breeger Bodden ausklingen. Hier schlägt die Stunde für unseren Spinnangler, drei Hechte und ein schöner Barsch hängen am Eisen. Ich bleibe Schneider.
Am 3. Mai versuchen wir unser Glück an der Schaabe auf der Höhe des Lebbiner Boddens. Sven fängt immer seinen Fisch und das beweist er an diesem Morgen mit einem schönen 80er Boddenhecht. Nach vier weiteren Stunden ist unsere Motivation am Boden da kein weiterer Hecht für unsere Fliegen zu begeistern ist. Hin und wieder sind Hornhechte zu beobachten und mit kleinen Meerforellenfliegen versuche ich die Schnabelfische zu überlisten. Einige Bisse kann ich vorweisen aber an der Fliege bleibt kein Hornhecht hängen. Wolfdieter ist glücklich, 2 Hechte, ein Barsch und ein Hornhecht erliegen seinen Spinnködern. Eine Stunde vor dem Sonnenuntergang schnappen sich ein Hecht, danach ein Barsch meinen Gummy Minnow. Mein erster Hecht den ich auf die Gummi Fliege fangen konnte. Es ist ein guter 60er und der kleine Haken sitzt ganz vorn in der Unterlippe des Fisches.
Am 4. Mai kommt die Ablösung für einen Teil der ersten Gruppe die am selben Abend wieder zurück nach Berlin fährt. Jetzt sind wir 3 Fliegenfischer und 3 Spinnangler und wollen am Liddow sowohl den Tetzitzer See als auch den Lebbiner Bodden befischen. Beide Gewässerteile sind ziemlich trüb. Ich denke, dass die Trübung des ansonsten in den letzten Jahren klaren Wassers nur die schon beginnende Wasserblüte andeutet. Sie setzt in diesem Jahr sehr früh ein und zusammen mit dem wolkenlosen Himmel sind das keine guten Bedingungen für eine sehr gute Hechtangelei. In den nächsten Tagen wird sich das Wetter nicht mehr ändern. Wie erwartet sind die Fänge eher unterdurchschnittlich. 15 Hechte von 6 hochmotivierten Anglern sind für einen langen Tag am Bodden sehr wenig. Entschädigt werden wir von dottergelb blühenden Rapsfeldern und einem strahlend blauen Himmel. Am Abend glühen unser Ohren von einem frühen Sonnenbrand. Wer hat im Mai schon Sonnencreme in seiner Fliegenweste? Morgen wollen wir das Blatt wenden. Wenn schon die Hechte nicht beißen wollen, dann suchen wir uns eine schöne Stelle um Hornhechte zu fischen.
Am 5. Mai fahren wir drei Fliegenfischer an die Außenküste nach Bakenberg. Von der Steilküste können wir am Morgen die Kalksteinküste von Mön sehen. Immerhin liegt die Dänische Insel Mön 55 km weit in der Ostsee. Klares Wetter und konstanter Wind aus Nordost lassen uns einen Platz am Wieker Bodden suchen. Wir finden einen angenehmen Platz am alten Bischofsdorfer Anleger. Schon vom Auto aus sehen wir die laichenden Hornhechte im hier glasklaren Boddenwasser. Das hüfttiefe Wasser hat eine Temperatur von 15 Grad Celsius. Anscheinend reicht der Zufluss von salzhaltigem Ostseewasser aus, hier die Wasserblüte zu verzögern. Gleich beim ersten Wurf hängt ein Hornhecht an meiner Fliege. Meine 6er Sage RPL Fliegenrute eignet sich sehr gut für die Hornhechtangelei. Schussköpfe der AFTMA Klasse 7 fliegen mit der dünnen monofilen Runningline fast bis an den Horizont. Fast jeder Wurf bringt Bisse doch mindestens 10 Bisse sind notwendig bis ein Hornfisch am Haken hängen bleibt. Am fängigsten sind kleine orange oder braune Shrimpmuster auf Haken der Größe 8 gebunden. Wichtig sind einige Glitzerfäden im Binderezept. Im Drill flitzen die Fische wie besessen an der Oberfläche entlang. Viele Hornhechte entkommen dabei noch kurz vor der Landung. Zweimal hängt ein guter Hecht an der winzigen Fliege. Zweimal knackt er die 0,23mm dicke Fluocarbonspitze ohne Probleme. Schade, denn unsere Versuche mit dem Hechtgeschirr werden nicht von Erfolg gekrönt. Am Nachmittag haben wir jeder bestimmt 20 Hornhechte gefangen und sind ziemlich begeistert von dieser Fischerei. Die Spinnangelfraktion war ebenso erfolgreich und konnte einige Hechte betören. Diesen letzten Abend ließen wir am Grill bei der freundlichen Försterin ausklingen. Danke Saskia für Deine Gastfreundschaft!
Am 6. Mai hatten wir noch 4 Stunden Zeit um unsere Fliegen auszuwerfen. Keine Experimente dachten wir uns und so ging es noch einmal an den Bischofsdorfer Anleger. Wie schon am Vortag bissen die Hornfische wie verrückt auf unsere Fliegen. Kurze Versuche doch noch einen Hecht für unsere Hechtfliegen zu begeistern scheitern auch an diesem Tag. Drei Hornechte zwischen 60 und 75 cm
entnehme ich für den heimatlichen Kochtopf.
Fazit: Rügen bietet viele Möglichkeiten einer spannenden Angelei auch ohne Boot. Mobilität und Geländekenntnis vorausgesetzt findet man schöne einsame Angelstellen an denen der letzte Angler vor Wochen seine Köder ausgeworfen hat. Selbst unter schlechten Bedingungen ist das Angeln besser als an vielen Binnengewässern unserer Republik. Hecht, Barsch und Hornhecht bieten Spinn- und Fliegenfischern viele Spielräume neue Köder und Angeltechniken auszuprobieren. Zum Hechtfischen benutzte ich erstmals ein monofiles Titanvorfach und war sehr begeistert. Der Titandraht knickt selbst nach stundenlangem Werfen an keiner Stelle. Mit Quetschhülsen angefertigt ist ein Titanvorfach nicht klein zu kriegen. Einziger Unterschied zu herkömmlichen Stahlvorfächern ist sein deutlich höheres spezifisches Gewicht, das Fliegen schneller absinken lässt.
Petri Heil
Mario Mücke Foto Nr. 5 von Sven Wittnebel
     

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